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Grad: |
Novi Sad-Petrovaradin, Novi Sad-Petrovaradin |
Godina izdanja: Ostalo
ISBN: Ostalo
Jezik: Nemački
Autor: Strani
Izdavač: Lichtenberg
Godina izdanja: 1999.
Povez: Tvrd
Broj strana: 364
Stanje: Veoma dobro (ima oznake biblioteke)
Auffallend ist die große Rolle des Sexuellen in dem Roman. Daß das Thema zur Sprache kommt, liegt schon von daher nahe, als Johann Sebastian Bach mit seinen beiden Frauen zwanzig Kinder hatte, von denen allerdings sieben bald nach der Geburt und vier relativ jung starben. Andreas Liebert deutet inzestuöse Regungen an zwischen Catharina und Friedemann Bach. Bei Bernhard Bach streift er das Thema Pollutionen/Masturbation. Immer wieder zitiert er obszöne Verse, Bemerkungen und Anspielungen. Catharina Bach bleibt ledig, weil sie die Ehe nur als Folge von Schwangerschaften und Todesfällen betrachten kann.
Auf der andern Seite steht da die große Rolle der Kirche: Der Gottesdienst am Sonntag dauerte vier Stunden, wobei allein die Predigt eine Stunde lang in Anspruch nahm. Das war besonders im Winter ein Problem, weil die Kirchen kaum geheizt wurden.
Immer wieder wird deutlich, was für eine Bürde ein überragender Vater für die Kinder ist: Wie sollen sie sich selbst finden, ohne ihn zu imitieren? Wie können sie damit fertig werden, stets hinter ihm zurückzubleiben?
Er war ein Genie - und er war ein heißblütiger, temperamentvoller, sensibler, eigenwilliger Mensch : Johann Sebastian Bach, der große Thomaskantor, der Schöpfer unvergänglicher Werke wie der -moll-Messe und der Brandenburgischen Konzerte.
In seinem Bach-Roman, der über Johann Sebastian Bachs Leben aus der Sicht seiner ältesten Tochter berichtet, ist es Andreas Liebert gelungen, beides zu zeigen: Das Genie und den Menschen. Er läßt uns am häuslichen Alltag der Bachs, an den kleinen und großen Sorgen der Frauen in seinem Haus, an Kummer und an Freuden, ebenso teilnehmen wie an den Schöpfungsprozessen des Komponisten Bach. Liebert läßt Bach und seine Zeit für uns lebendig werden, er befreit den Thomaskantor vom `Verehrungsmuff` und verliert doch nie den Respekt vor dem Genius.
Dabei zeigt Liebert nicht nur tiefes, sinnliches Verständnis für Musik, sondern beweist auch wieder einmal, dass er das `Handwerk` des Schreibens virtuous beherrscht: Sein klarer, sauberer, immer unprätentiöser Stil baut Spannung auf, er `unterhält` - im besten Sinne des Wortes.
Für mich gehört dieser Bach-Roman zu den erfreulichen historischen Musiker-Romanen und ist jeden der fünf Sterne wert, die ich hier vergeben darf.